Die Ortsgruppe der Volkssolidarität
Gleich nach dem furchtbaren Weltkrieg und dessen schlimmen Folgen für die Bevölkerung und
insbesondere der Vertriebenen aus den verlorenen Ostgebieten und aus den ehemaligen
Siedlungsgebieten deutschstämmiger Bewohner aus den osteuropäischen Ländern wurde die
Volkssolidarität in Ostdeutschland gegründet, um diesen mittellosen Deutschen zu helfen. Auch nach
Bräunsdorf kamen mehrere Vertriebene und mussten untergebracht werden. Hier leisten die
Mitglieder der neugegründeten Ortsgruppe eine aktive Hilfe um diesen unglücklichen Menschen zu
helfen, damit sie ein Dach über den Kopf bekamen und mit den allernötiges versorgt werden
konnten. Unter Regie des ersten Vorsitzenden Herrn Pfarrer Lüpfert wurden Sammlungen
organisiert, damit die Vertriebenen mit dem Nötigsten unterstützt werden konnten. An Hand des
vorhandenen Protokollbuches kann man verfolgen, wie erfolgreich die Bräunsdorfer gespendet haben.
Kulturelle Veranstaltung der Volkssolidarität
Quelle: Hartmut Reinsberg
Neben den Spenden wurde diesen leitgeprüften Leuten auch moralischer Halt vermittelt.
Später in den fünfziger und sechziger Jahren kümmerte sich die Ortsgruppe auch mehr um die
geselligen und kulturellen Bedürfnisse der älteren Bürger im Ort. Es wurden die beliebten Ausfahrten
in schöne Gegenden von Sachsen organisiert, welche sich bis heute einer hohen Beliebtheit erfreuen.
Weiterhin wurden gesellige Veranstaltungen in der Linde und später in der Teichmühle durchgeführt.
Über Frühlings-, Herbst- und Weihnachtsfeste wurden auch gern Seniorentanzveranstaltungen und
Wanderungen durchgeführt. In den letzten Jahren gab es leider einen Rückgang an Mitgliedern, so
dass sich die Bräunsdorfer Ortsgruppe mit den Resten der Rußdorfer Ortsgruppe vereinigte. Zu den
nach wie vor beliebten Ausfahrten sind die Busse immer voll besetzt, aber die neuen Rentner haben
wenig Interesse sich mit einer Mitgliedschaft im Verein zu binden. Im Vorstand haben sich nach dem
Einsatz von Pfarrer Lüpfert später Herr Kurt Weise, Fritz Apitzsch und Manfred Quellmalz stark
engagiert und nach der Wende war Frau Hildegard Illgen und dann Frau Schulze und Elke Rudolf im
Vorstand. Leider hat sich die Ortsgruppe 2022 aufgelöst.
Text und Layout: AG Chronik Bräunsdorf